
Vor kurzem hat uns Bernd-Peter Arnold in Leipzig besucht und lobende Worte für unseren Anteil an seinem Buch Die Medien sind an allem schuld!? gefunden. Neben einem intensiven Lektorat haben wir das äußere Erscheinungsbild des Buches geschaffen.
Das Cover ist für die meisten Autorinnen und Autoren ein besonders wichtiger Teil der Buchgestaltung, da es den ersten Eindruck ihres Werkes formt und stark mit dem eigenen Text assoziiert wird. Schickt man den Schreibenden mehrere Umschlagsentwürfe zur Auswahl, bleibt immer die Hoffnung, er oder sie möge sich doch für den eigenen Favoriten entscheiden. Das passiert – ganz ehrlich gesagt – relativ selten. Doch bei Bernd-Peter Arnold hat es auf Anhieb geklappt.
Auf den ersten Blick könnte man sich an dem Gelbton – über Farbe lässt sich ohnehin am einfachsten, weil vollkommen irrational, streiten – stören, oder daran, dass so etwas Unästhetisches wie ein Matschspritzer zum Motiv eines Buchcovers wird. Doch Autor und Gestalter hatten die gleichen Assoziationen: Das Bild des Journalismus ist, wie die Fassade auf dem Cover, beschmutzt; ein Zustand, der sich beschreiben und daraufhin auch verändern lässt. Als Muckracker, also Schmutzaufwühler, werden im englischsprachigen Raum außerdem investigative Reporter bezeichnet. Haben Sie ihre Arbeit getan, strahlt die ein oder andere Fassade auch etwas weniger fleckenlos.
Dazu kommen die schwungvollen Formen, die dem Cover Dynamik verleihen und den Gedanken provozieren, dass hier ein Zustand beschrieben wird, der sich verändert hat und auch in Zukunft verändern wird. Ein Dank für das inspirierende Bild geht dabei an Tasmas.
Als Lesebuch konzipiert erscheint das Buch in unserem Taschenbuch-Format von 13 x 19 cm. Der Fließtext wird gelegentlich durch eingerückte Langzitate und Aufzählungen unterbrochen, gleitet aber sonst in der Minion 10,5/14,5 pt durch den Satzspiegel. Die Anmerkungen stehen als Endnoten am Ende jeden Kapitels und sind durch einen Wechsel der Schriftart zur serifenlosen Myriad klar vom Fließtext unterscheidbar.
Die Gestaltung der Lesebücher bringt andere Herausforderungen mit sich, als ein wissenschaftlicher Langtext mit zahlreichen Abbildungen und Fußnoten. Doch all die gestalterischen Gedanken sollen sozusagen unsichtbar werden, wenn die Lesenden mühelos von Zeile zu Zeile springen und nach 140 Seiten viele neue Ideen, aber keine brennenden Augen bekommen haben.
Wenn die Autorin oder der Autor schließlich das eigene Buch in Händen hält und diese „unsichtbare“ Arbeit erkennt und wertschätzt, darf man sich an dem Gefühl erfreuen, eine Form gefunden zu haben, die sie oder er gerne mit dem eigenen Text assoziiert.
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